Rauschen ist allgegenwärtig - im gesamten Universum als kosmische Hintergrundstrahlung, auf der Erde als Wind- und Meeresrauschen und es ist nicht zuletzt unvermeidbarer Bestandteil jeglicher Darbietung und Aufzeichnung von Musik.
Als John Cage im Jahr 1951 in Erwartung völliger Stille einen schalltoten Raum betrat, wurde er stattdessen mit dem Rauschen seines eigenen Blutkreislaufs und Nervensystems konfrontiert und erkannte, dass absolute Stille rein fiktiv und menschlich unerreichbar ist.
Der britische Neurologe Oliver Sacks beschreibt in seinem Buch Musicophilia faszinierende Fälle von komplexen musikalischen Halluzinationen, die häufig durch Hörverlust - man könnte sagen, durch physiologisch erzwungene Stille - ausgelöst wurden.
Teleologisch interpretiert scheint es, als würde das Gehirn aus einer Art Selbsterhaltungstrieb heraus aktiv eigene Inhalte produzieren, um die verlorenen Sinneswahrnehmungen zu ersetzen.
So könnte auch der nächtlich stille Raum der Kollegienkirche in eine Klanghalluzination von Melodien, Improvisation, Zufall und Rauschen getaucht werden. Erleben Sie diese elektronische Klangcollage bei Nacht, die die eigene Wahrnehmung ins Zentrum stellt und zum Nachdenken, Verweilen und Meditieren einlädt.
Konrad Heisig - Elektronische Klanginstallation, Synthesizer
Michael Hofer-Lenz - Konzept, Licht